Vom Produkt Design kommend und mit dem Anspruch entwickelt, die wahren Bedürfnisse der Nutzer eines Produkts mit vorhandenen technischen Möglichkeiten wirtschaftlich sinnvoll umzusetzen, findet Design Thinking längst Anwendung für das Design von Services und Prozessen.
Damit ist Design Thinking ein Innovationsprozess, der innovative Lösungen für komplexe Fragestellungen sucht. Dabei wird nicht nach mehr vom Gleichen gesucht, sondern bewusst am Bedürfnis hinter dem Problem angesetzt.
Was ist besonders am Design Thinking:
- die Interdisziplinäre Zusammensetzung der Teams schafft Bereitschaft, außerhalb vorhandener Boxen zu denken
- die Fokussierung auf das, was wünschenswert, machbar und wirtschaftlich umsetzbar ist
- das frühe Testen, nicht nur der Lösung, sondern auch der Annahmen und Bedürfnisse
- das empathische Hineinversetzen in den Nutzer, sein wahres Bedürfnis und in den Kontext der Anwendung
- der nichtlineare Prozess und die Bereitschaft, erste Ideen wieder zu verwerfen, um auf Basis gewonnener Erkenntnisse noch bessere Lösungen zu entwickeln
Schnell wird klar, dass all dies auch im Change wichtig ist. Vor allem dann, wenn
- das Zielbild unklar ist – “wir wollen agiler werden”
- es viele Möglichkeiten gibt, deren Wirkung erst überprüft werden kann, wenn man sie ausprobiert – “wir wollen bereichsübergreifend besser zusammenarbeiten”
- es keine Erfahrungswerte oder übertragbare Best Practice Lösungen gibt – “wir wollen neue Lösungen zusammen mit unseren Kunden entwickeln”
- die Komplexität im scheinbaren Widerspruch zu einer pragmatischen Vorgehensweise steht – “wie können wir bei uns im Team agil arbeiten, wenn die Organisation traditionell geführt wird”
Die 6 Phasen des Design Thinkings lassen sich gut auf Change übertragen und treffen auch mit ihrer nichtlinearen Vorgehensweise den Kern des Change Dilemmas. Veränderungen finden im systematischen Kontext mit komplexen Zusammenhängen statt. Menschliches Verhalten lässt sich weder voraussagen, noch analytisch konstruieren. Der Design Thinking Prozesse trägt dem besonders gut Rechnung, indem in jeder Phase neue Erkenntnisse gewonnen und damit Annahmen nachgeschärft und Problemstellungen hinterfragt werden können.